Dass Tacke scheinbar in der Lage ist, auch künstlerisch besonders anspruchsvollen Kunden gerecht zu werden, zeigt die Liste seiner aktuellen Projekte: "Für den BVB habe ich vor vielen Jahren erste Bildmotive erstellt. Hierbei ging es darum, das Produkt "Fussball" bildlich einmal in einen anderen Kontext zu bringen als die Darstellung über das typische Mannschaftsposter. Ich habe mich gefragt, ob ich mir als Sympathisant oder Fan (m)eines Vereins ein solches Mannschaftsposter aufhängen würde und dabei festgestellt, dass ich vom Alter und Anspruch wohl herausgewachsen war," stellt Tacke einen Teilaspekt seiner Betrachtung dar. So entstand die Idee, den Fussball in einen anderen Kontext zu bringen, ohne dass die Leidenschaft, die regionalen Züge oder die Historie eines Vereins vernachlässigt werden.
Um es abzukürzen: Die BVB-Art-Edition wurde ein großer Erfolg und die Motive zieren heute nicht nur die (VIP-)Logen des Dortmunder Stadions sondern auch viele Büros und Wohnzimmer der Fans. Neben den Bildern entstand eine Männerfreundschaft, die Jörg Tacke seit Jahren mit dem Dortmunder Spieler-Urgestein und heutigem Stadionsprecher Nobby Dickel verbindet. Durch die Dortmunder Erfolge aufmerksam geworden, traten auch andere Ligavereine an den Münsteraner Künstler mit der Bitte heran, ähnliche Editionen für sie zu entwickeln. "Für fast alle Traditionsvereine habe ich schon arbeiten dürfen", fasst Tacke seine Tätigkeiten für Vereine wie HSV, Werder Bremen, FC Köln, Fortuna Düsseldorf, VfB Stuttgart oder den FC Bayern zusammen.
Als aktuelles Highlight dürfte aber die erste limitierte DFB-Art-Edition gelten, die im Rahmen der vorbereitenden Aktivitäten zur WM 2014 seitens des Deutschen Fussballbundes DFB exklusiv beim Münsteraner in Auftrag gegeben wurde. "Diese ist über den offiziellen Fanshop des DFB von jedermann / -frau erhältlich. Wenn ich dann vom DFB erfahre, dass allen Nationalspielern anlässlich des Länderspiels eine solche aus drei Motiven bestehende Edition überreicht wurde, dann freue ich mich schon, dass es die Motive vom Bült hinaus in die Welt geschafft haben. Noch mehr gefreut habe ich mich allerdings, als ich gehört habe, dass die Bilder auch hier so gut ankamen. Wir haben in diesem Zusammenhang erstmalig Drucktechniken eingesetzt, die mit wirklich ganz besonderen Effekten arbeiten, die wir sonst nur sehr vereinzelt in der von uns kreierten Werbung einsetzen: Was viele ja gar nicht wissen Andy (gemeint ist der amerikanische Pop-Art-Künstler Andy Warhol) hat sich bei seiner Kunst als einer der ersten Techniken aus der Werbung zu Nutze gemacht..."
Man spürt, dass Jörg Tacke seinen Weg gefunden hat, der seine Erfolge in Werbung wie Kunst begründen. Auf die Frage, ob er nicht auch in Münster aktiv(-er) werden wolle, berichtet er abschliessend von seinen aktuellen Stadtplakaten, die er beispielsweise bereits in Hamburg oder Köln umgesetzt hat: Unter Verwendung der Überschriften im Stil von "The New Yorker", habe er u.a. "The Hamburger" gezeichnet, der im Weihnachtsgeschäft innerhalb kurzer Zeit ausverkauft war. "The Münsteraner - hört sich das an?" "Abzubilden gäbe es eine Menge und das reizt mich schon", sagt Tacke. Und: "In allen Motiven gibt es auch immer etwas für Insider zu entdecken - in Münster hätte ich da die eine oder andere Idee. Sicherlich würden mich dabei dann auch noch meine Frau und meine Tochter Luisa inspirierend unterstützen..."
Vielleicht finden ja so demnächst auch mal einige seiner Bilder in Münster den Weg auf die Wand - getreu dem (Agentur-)Motto „Was ankommt, muss auch hängen bleiben…"
Auflösung